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Weinrebe - Heilpflanze des Jahres 2023

Die Weinrebe ist Heilpflanze des Jahres 2023

(Vitis viniferae folium rubrum)

gewählt durch den HV Theophrastus

Während mancher Weintrinker an die Wirkstoffe im Inneren der Früchte denkt, verfügen die Kerne und sogar die Blätter des Rebstocks über eine Fülle an hochwertigen Inhaltsstoffen. Vor allem als Tee oder Extrakt sollten die Wirkstoffe der Weinrebe gereicht werden, wobei Präparate zum Einreiben der Beine mit einer positiven Wirkung auf die Venen traditionell seit vielen Generationen erfolgt. Wirk- und Inhaltsstoffe: Vitamin B 6 und Folsäure (in den Weintrauben), Flavonoide, Anthocyane, Gerbstoffe. Die Kombination dieser Wirkstoffe wird traditionell bei chronisch venöser Insuffizienz angewendet, die vor allem im höheren Lebensalter vorkommt. Bei Problemen mit der Durchblutung der Beine zeigen sich Krampfadern oder Schwellungen. Extrakte aus den Schalen und Kernen der Weintraube sollen außerdem eine antioxidative Wirkung  aufweisen.  Es wird der regelmässige Genuss von Tee auf Basis von Blättern oder das Einreiben der Beine mit speziellen Gels oder Salben (Apotheke) empfohlen.                             Quelle: pixaby, Kräuterkontor

 

 

Die Große Brennnessel – Heilpflanze des Jahres 2022

Urtica dioica – zwar unbeliebt, doch zutiefst einheimisch

Der Verein NHV nach Theophrastus von Hohenheim hat die Große Brennnessel zur Heilpflanze des Jahres 2022 erklärt.

Passionierte Gärtner halten sie für Unkraut, das man bekämpfen und vernichten muß. Ein fataler Irrtum, denn die Brennnessel ist nicht nur vielseitig nutzbar als bewähtes Mittel der Volksmedizin. Das mit Brenn- und Borstenhaaren versehene Gewächs weiß sich damit gegen Fressfeinde zu wehren. Bei Hautkontakt kann es auch bei Menschen Schmerzen und Quaddeln hervorrufen. Als wahres Wunderwerk der Natur zeichnet sich die Brennnessel jedoch nicht nur durch einen immensen Gehalt an toxischen, sondern auch an nährenden und therapeutisch nutzbaren Inhaltsstoffen aus.

Bei Rheuma, Blasen- und Prostataproblemen und zur Blutreinigung
Bereits der Arzt und Naturphilosoph Paracelsus habe vor 500 Jahren die Heilkraft der Pflanze bei Gelenkschmerzen beschrieben. So sei bekannt, daß Brennnesselkrautextrakte und speziell die in ihnen enthaltenen Polyphenole unter anderem das Enzym Cyclooxygenase hemmen und somit einen entscheidenden Einfluss auf die Entzündungskaskade im menschlichen Körper nehmen können. Da Brennnesselkraut auch harntreibend wirke, habe es sich zudem zur Durchspülung bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege bewährt. Schon für Hippokrates, den berühmtesten Arzt der Antike, war die Brennnessel die wichtigste Pflanze zur Blutreinigung. Die Wirkstoffe der Brennnessel helfen auch bei Hautproblemen wie Akne und Ekzemen sowie zur Erleichterung der Eisenresorption im Organismus. Und die Samen sollen ein vergessenes Liebesmittel sein: sie werden in Wein eingelegt oder mit Myrrhe gemischt als Paste verwendet. Auch in der Tiermedizin wird die Brennnesselpflanze eingesetzt. Wie keine andere Pflanze heilt sie den Boden, indem sie zu viel Stickstoff umwandelt und mit ihren langen kriechenden Wurzeln den Humus für kommende Generationen vorbereitet. Für den Gärtner ist Brennnessel-Jauche ein hervorragender Pflanzendünger und Schadinsektenvertilger.

Anwendungen: Die Brennnessel-Blätter werden als Tee oder als Saft eingesetzt, junge Blätter auch als Salat. Man gibt sie außerdem in Kräutersoßen oder bäckt Flädle.

Magisches:  Die Brennnessel wird als antidämonisches Mittel im Stall, als Blitz- und Donnerpflanze, als Aphrodisiakum, als Orakelpflanze und als Kultspeise verwendet.  Brennnessel und Schafgarbe, gleichzeitig in der Hand gehalten, sollen gegen alle teuflischen Anfechtungen helfen. Ziegen sollen vor allem Schaden geschützt sein, wenn in ihrem Stall ein Büschel Brennnesseln hängt. Beim Setzen von Kohl wird eine Brennnessel-Staude in die Erde gesteckt und mit einem Stein festgedrückt. Das bewahrt den Kohl vor Raupenfraß. Schon seit der Antike gilt die Brennnessel als Fruchtbarkeitsmittel. Ein Gemüse aus Brennnesseln,  am Gründonnerstag gegessen, soll vor Geldmangel schützen. Wer ein gutes Jahr haben will, soll am Neujahrstag Brennnesselkuchen essen.

Verwendete Teile:                 Blätter, Samen, Wurzeln
Blütezeit:                               Juni bis September
Sammelzeit:                           junge Blätter März bis Oktober, Wurzeln Frühjahr bis Herbst
Aussaat:                                 sät sich selbst aus
Vermehrung:                          Wurzelteilung

Eigenschaften
hautreizend, blutbildend, stoffwechselanregend, durchfallhemmend, blutdrucksenkend, schleimlösend, wassertreibend, stärkend, blutreinigend, cholesterinsenkend

Inhaltsstoffe
Kieselsäure, Gerbstoffe, Histamin, Ameisensäure, Essigsäure, Kaffeesäuren, Magnesium, Eisen, Kalium, Silicium, Natrium, Chlorophylle, Karotinoide, Vitamin B, Enzyme, Lignane

Quellen: Pharmazeutische Zeitung, Hirsch+Grünberger (Die Kräuter in meinem Garten),
Bild pixaby